Veröffentlicht am 08.07.2018
Nach 470 Spielen und beeindruckenden 270 Scorerpunkten hat Thomas Korte offiziell das Ende seiner Karriere verkündet. Nachdem er in den letzten Jahren hauptsächlich als Trainer bei den Eisbären agierte, kam er in Personalunion als Spieler in der vergangenen Saison auf das Eis zurück und führte das Team zur Vize-Meisterschaft. Dieser Erfolg soll nun das Ende beschließen.
Wir haben mit Thomas über seine Zeit bei den Eisbären gesprochen:
Nach 3 Jahren im Trainerstab lockte dich der Ruf des Eises in der vergangenen Spielzeit zurück in die aktive Laufbahn. Ist das Feuer nun aus?
TK: Ich bin in der vergangenen Saison nur nochmal aufs Eis zurückgekehrt um mit den Jungs den Anlauf auf eine Meisterschaft zu nehmen. Als ich das in meinem Bekanntenkreis bekannt gab, wurde ich dafür stets belächelt. Als wir dann im Finale waren, verstummte jede Kritik. Gerne hätte ich meine Laufbahn als Spieler mit dem Titel abgeschlossen. Ich habe alles was noch in mir steckte gegeben, aber am Ende hat es leider nicht gereicht für den erwünschten Abgang. Im Hintergrund habe ich zudem noch das Training als Spielertrainer geleitet, wenn ich berufsbedingt nicht konnte, ist Patrick oder Richard für mich eingesprungen.
Du sprichst es an, im Trainerstab habt ihr euch ja perfekt unterstützt:
Ich möchte vor allem Patrick (Patschull) danken für seinen Einsatz. Nicht erst letzte Saison, auch schon davor. Was er momentan in Eppelheim leistet ist mit Geld nicht zu bezahlen. Ich bin froh, dass wir ihn in unserem Verein haben, und er die Arbeit die Andi (Morlock) begonnen hat, dann ich und zuletzt mit Richard, fortsetzt. Dafür gebührt ihm größter Respekt. Andi und ich haben uns am Anfang auf die Flagge geschrieben die alten Tugenden in Eppelheim wieder aufleben zu lassen. Andi hat dabei den Grundstein gesetzt und sehr viel Schweiß, Herzblut und Engagement investiert, auch ihm danke ich, dass er mich auf diesem Weg begleitet hat um den ECE dorthin zu führen, wo wir heute stehen. Auch Richard hat in unseren Verein die bestmöglichen Strukturen eingebracht und es geschafft durch seine akribische Arbeit, Spieler, Sponsoren und Zuschauer zu begeistern.
Auch außerhalb des Trainerstabes gab es viele helfenden Hände, die im letzten Jahr dazu beigetragen haben, die Vize-Meisterschaft zu erringen. Gib uns einen kurzen Einblick, wessen Unterstützung dich hier am meisten beeindruckt hat.
Unser Team-Manager Patrick Treiber in erster Linie. Die Arbeitsbiene im Hintergrund. Ob die offiziellen Tätigkeiten mit dem Verband zu Spielerpässen, Spielterminierungen und die ganze Organisation drum herum, auch bei den Heim- und Auswärtsspielen als Betreuer, Punktrichter und als Stimme der Eisbären, ich weis gar nicht was er nicht macht. Seit es wieder Herreneishockey in Eppelheim gibt, ist er immer ein verlässlicher und guter Partner gewesen. Ihm gebührt größter Dank für alles was er für mich, die Jungs und den Verein getan hast und immer noch tut.
Aber auch Ronni, Roland, Gerd und Luca sollen erwähnt werden. Vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung bei Heim- und Auswärtsspielen. Ohne euch wären wir nicht nur in der Kabine im Chaos versunken. Ich bedanke mich im Namen aller Spieler und Trainer, die ihr in diesen Jahren mit uns erlebt habt. Doch auch die Mädels aus der Gaststätte, Karin, Ingrid und Manu. Vielen Dank für die liebevolle Behandlung in der Stadiongaststätte, und Danke das ihr euch auch so um unsere Ausländer gekümmert habt. Amtsgänge, Essen, Übersetzten, eben das Rund-um-Sorglospaket.
Last-but-not-least: Fritz Haaf, der Vorstand sowie Karin und ihr Team. Danke das ihr es uns ermöglicht habt, unsere Ideen und Vorschläge in die Tat umzusetzen. Fritz, Dir persönlich möchte ich für deinen unermüdlichen Einsatz für das Eppelheimer Eishockey danken, wenn es nach mir ging würde ich die Eishalle nach dir benennen. Ich weis es war nicht immer einfach mit mir, aber möchte dir sagen das ich dir für alles Danke und es stets zu schätzen weis!
Lass uns nochmal auf deine Karriere zurückkommen. Wie hast du die letzten Jahre als Spieler und als Trainer erlebt.
Zu mir als Trainer. Es war schön, wenn auch anfangs noch zu nah am Geschehen. Vor allem auch emotional aber am Ende nur Freude und Jungs die mir immer das Gefühl gaben, angehört zu werden.
Zu mir als Spieler: Es ist nicht einfach gewesen mit meinen technisch begrenzten Fähigkeiten eine Mannschaft anzutreiben. In meinem ganzen Eishockeyleben vor Eppelheim war meine Aufgabe, des Gegners beste Reihe zu zermürben und kein Gegentor zu bekommen. Ich habe versucht durch fehlende Fähigkeiten mit Gelassenheit und Ruhe auf dem Eis auszugleichen, wenngleich das einige Zeit dauerte, dennoch habe ich immer alles für die Mannschaft aus mir rausgeholt, auch wenn mein lädiertes Knie mich immer wieder zurückgeworfen hat. Ich kann leider nicht sagen das ich mit Talent gesegnet bin, das ist nicht so, aber eines kann ich sagen und mit Stolz behaupten: Ich habe mich nie vor einem Kampf gedrückt, egal wie der ausging, und ich bin am Ende so raus aus dem Spiel wie ich es begonnen habe, als aufrechter Arbeiter der für seine Mannschaft alles in seinen Möglichkeiten probiert.
Deine Einstellung in all den Jahren ehrt dich und dein Understatement zu deinen Fähigkeiten lassen wir mal so stehen. Wie geht es denn nun mit dir weiter?
Soweit es mir berufsbedingt möglich ist, werde ich auch hin und wieder beim Nachwuchs zu sehen sein und mich bei Heimspielen auch gerne um das ein oder andere kümmern, wo halt Unterstützung gebraucht wird. Eine Rückkehr auf die Trainerbank oder aufs Eis will ich nicht ausschließen, aber wenn, dann nur wenn wirklich Not am Mann ist! Danke für die tolle Zeit.
Dann lassen wir das mal so stehen, freuen uns darauf, dich auch kommende Saison im Icehouse zu sehen und wie du selbst sagst, vielleicht auch in aktiver Funktion. Zuvor wollen wir dir jedoch nochmal ausdrücklich für all das Danken, was dem dem Eppelheimer Eishockey gegeben hast, dir selbst dafür aufgebürdet hast und sind sicher, dass auch die Fans dich in sehr guter Erinnerung behalten werden.